6. Leutzscher Wandertag führte auf den Spuren des Bärlauchs durch die Burgaue

Die Leutzscher Wandergruppe am Auwaldkran. / Foto: Enrico Engelhardt

Bei schönstem Frühlingswetter mit leicht sommerlichen Temperaturen fand am Samstag, den 21. April 2018, der sechste Leutzscher Wandertag des BürgerVerein Leutzsch e. V. statt. Die Teilnehmerzahl war mit unter 10 Leuten etwas überschaubarer als sonst. Das tat der Wanderfreude jedoch keinen Abbruch. Die kleine Gruppe, angeleitet von Dagmar Vorpahl, wanderte pünktlich um 11:00 Uhr von der Leutzscher Kirche, durchs Villenviertel, hinüber zum alten Leutzscher Bahnhof.

Dort ging es über die Straße, vorbei am weitläufigen Garten der Villa Hasenholz, wo ein paar Schafe weideten und dann hinein ins Leutzscher Holz. Am Alfred-Kunze-Sportpark gab es den ersten kleinen Zwischenstopp mit ein paar Informationen zum Stadionbau und der BSG Chemie. Auch die Gedenktafel für Georg Schwarz, dessen Namen das Stadion von 1949 bis 1992 trug, konnte dort in Augenschein genommen werden. Dann führte der Weg tiefer hinein in den Auwald, durch das Naturschutzgebiet Burgaue. Hier stieg einem das Motto der Wanderung „Ein irrer Duft von frischem Bärlauch“ regelrecht in die Nase. Links und rechts des Weges erschreckten sich die großen grünen Blätter der Pflanze, die teilweise weiße Blüten trug. An manchen Stellen hatten die Wanderer das Gefühl in einem Meer von Bärlauch zu stehen, weil keine andere Pflanze auf dem Boden zu erblicken war.

An einer Schautafel konnten sich die Naturinteressierten über die Artenvielfalt in der Burgaue informieren. Eine andere Tafel wies auf den Leipziger Auwaldkran hin, der von der Universität Leipzig seit 2001 zu Forschungszwecken genutzt wird und im Jahr 2014, nach schweren Sturmschäden im Vorjahr, eine Restaurierung erfuhr. In luftiger Höhe von 40 Metern konnte der 45 Meter lange Kranausleger beobachtet werden, der sich zwischen den Baumwipfeln erhebt. Auffällig waren auch die hellen Insektenfallen der Universität, die vereinzelt in den Baumkronen hingen.

Vom Kran aus ging es wieder zurück, den Wanderweg entlang, bis zur Rast auf einem Naturspielplatz mit ausgehöhltem Kletterbaum, Wippen und Hängestange. Nach kleiner Erfrischung bewegte sich die Gruppe weiter zu den Böhlitzer Lachen, wo sich zwei Wildgänse blicken ließen und ein Schild auf eine Krötenwanderung hinwies. Ein Teilnehmer dieser speziellen Wandergruppe zeigte sich leider nicht.

Ein kleiner Weg führte aus der Burgaue hinaus, nach Böhlitz-Ehrenberg. Dorthin geleitete Dagmar Vorpahl die Gruppe entlang einer Wiese, vorbei am ehemaligen Waldbad, an dass sich einige Teilnehmer noch aus ihrer Kindheit erinnerten. Heut erinnern nur noch ein paar Bänke und Bäume an den Eingangsbereich. Bevor es auf den Rückweg, zu Fuß oder mit der Straßenbahn ging, wurde in der Südstraße im Eiscafé La Winzi noch ein leckeres Eis genossen. Dabei stellte sich heraus, dass die Betreiberin ehemals in Leutzsch bis 2009 eine kleine Eisdiele hatte, im gleichen Laden, wo sich seit 2010 der Stadtteilladen Leutzsch befindet. Zufälle gibt es!