Herbstwanderung des Leutzscher Bürgervereins bei bestem Wetter

Überraschungsbesuch in der Freilandgalerie. / Foto: Enrico Engelhardt

Überraschungsbesuch in der Freilandgalerie Blockstellwerk Elsteraue

In den letzten Tagen zeigte sich der Herbst von seiner besten Seite. Der BürgerVerein Leutzsch e. V. nutzte das Wetter am Freitag, den 13. Oktober 2017 für seine Herbstwanderung. Über ein Dutzend Teilnehmer_innen folgten dem Aufruf in Printmedien und im Internet und schlossen sich am Vormittag der Wanderung an. Carola Pabst, stellvertretende Vorsitzende des Leutzscher Bürgervereins, wanderte für den Vereinsvorstand mit und beantwortete gern Fragen zum Vereinsleben.

Angeführt wurde die Wandergruppe von der sehr engagierten und sachkundigen Dagmar Vorpahl, die im Verein auch zum Ensemble des Kabaretts der „Leutzscher und Lindenauer Nichtmehr-jungen“ gehört und zudem eine waschechte Leutzscherin ist. Wie es sich für eine gute Wanderleiterin gehört, war sie die Strecke bereits im Voraus einmal abgelaufen, um Irrwege auszuschließen.

Von der Leutzscher Kirche aus, ging es durch das Villenviertel des Stadtteils, vorbei am schlossartigen Verwaltungsgericht, über einen Nebenweg mitten hinein in eine Streuobstwiese. Angemessenen Schrittes wurde durch Wiesen und Auwald gewandert, immer wieder unterbrochen von kleinen Pausen und Landschaftsbeschreibungen. Woher die Affeninsel ihren Namen bekam, konnte zwar nicht abschließend geklärt werden, aber es ist ja auch interessant wenn manches im Mysteriösen verborgen bleibt. Am Bahndamm entlang, mit Blick zum Nahleberg, ging die Tour weiter an augenscheinlich verlassenen Kleingärtenanlagen vorbei. Ein Grundstück schien sich aber doch noch in bewirtschaftetem Besitz zu befinden, wie der abschreckende Stacheldraht über der Gartentür anzeigte.

Dann ging es wieder hinein in den Auwald, wobei die Gruppe eine Teilstrecke des Jakobsweges zurücklegte. Bevor sie das Rosental erreichten, hatte Dagmar Vorpahl noch eine Überraschung für die Wandergruppe parat. Am Marienweg 10, im Waldeingangsbereich, befindet sich das Blockstellwerk Elsteraue, welches von der Bahn schon vor Jahren aufgegeben wurde. Das Gebäude und der angrenzende Garten, erwies sich als Glücksfall für Christoph Hundhammer. Der Maler und Bildhauer erwarb das Gelände im Jahr 2013, baute das Gebäude aus und nutzt den Garten seither als Freilandgalerie und Skulpturengarten. In ebendiese führte die Wanderleiterin ihre Gruppe.

Die ausgestellten Holzfiguren, Gesichter und Bilder fanden viel Zustimmung unter den Besucher_innen. Nur an einem übergroßen Metallpferd mit Reiter schieden sich etwas die Geister. Beeindruckend sei es ja, aber im Garten wollten es die wenigsten haben. Im Garten dominierten, neben dem Pferd, die übergroßen Aktfiguren aus Holz sowie Mooreichenskulpturen und hölzerne Porträtbüsten in unterschiedlichen Größen. Umrahmt wurden die Kunstwerke von Blumen und anderen Pflanzen. Sogar die Rosen blühten noch. Christoph Hundhammer stellte sich allen Fragen der Wandergruppe, sprach über seine Arbeit und erwähnte, dass die nächste große Ausstellung im Blockstellwerk Elsteraue, am 25. November 2017, um 16:00 Uhr, eröffnet wird. Einige Wanderfreudige versprachen dann wiederzukommen.

Nach einem Abschied mit vielen Dankesworten, unternahm die Wandergruppe den Rest ihrer kleinen Reise. Am Rosentalteich gab es eine Essenspause. Danach ging es gestärkt weiter zur Kettenbrücke über die Parthe. Einige trauten sich auch diese Hängebrücke zu überschreiten, doch das war eher als Mutprobe gedacht, denn der Weg zum Ziel führte nur an ihr vorbei.

Dann sah man schon den ehemaligen Scherbelberg, der erklommen werden wollte. Am Fuße desselben verabschiedeten sich zwei Mitglieder der Gruppe, die anderen wagten den Aufstieg des Rosentalhügels. Den 22 Meter hohen Metall-Aussichtsturm auf dem Berg, der wegen seines Bewegungsdranges auch Wackelturm genannt wird, erstiegen nur noch vier Teilnehmer_innen. Von dort oben hatten die Turmbezwinger eine herrliche Sicht über die Gohliser Gartenanlagen, das Klärwerk Rosental, die Skyline von Leipzig und den Blick in den Auwald. Nach einer weiteren Rast am Fuße des Turmes machte sich die Wandergruppe auf den Rückweg und erreichte mit dem Reiterhof Lukas wieder Leutzscher Gefilde, wo sich die Gruppe auflöste und die Teilnehmer_innen sich auf den jeweiligen Heimweg machten.

Der Wunsch, solche Wanderungen öfter anzubieten, wurde an den BürgerVerein Leutzsch e. V. herangetragen. Wann die nächste Wanderung stattfindet, steht aber noch nicht fest. Der BürgerVerein Leutzsch e. V. dankt allen Mitgewanderten und vor allem Dagmar Vorpahl, die diese Tour zu einem tollen und besonderen Erlebnis werden ließ.