Fast ein Dutzend Wanderfreudige fanden sich am letzten Samstagvormittag im August zur 10. Auflage von „Leutzsch wandert“ des BürgerVerein Leutzsch e. V. ein. Bei angenehmen Temperaturen ging es vom Leutzscher Rathaus mit der Straßenbahn bis zur Angerbrücke. Zumindest war dies der Plan, aber schon am Diakonissenhaus war Schluss mit der Fahrt. Die Bahn bewegte sich nicht weiter und die Wanderfreudigen unter Leitung von Dagmar Vorpahl machten sich zu Fuß auf den Weg zur Haltestelle Angerbrücke. Dort sammelten sie noch ein paar Mit-WanderInnen ein. Nun ging es hinein in den Palmengarten. An einem Gedenkstein, wo früher das Palmengartenhaus stand, wurde ein erster kleiner Zwischenstopp eingelegt. Weiter ging es zum Elsterwehr und über die Brücke. Auf dem Elstermühlgraben gab es regen Bootsverkehr zu beobachten. Von und in Richtung Stadthafen waren viele Ausflügler in Paddel- oder Motorbooten unterwegs. Die Füße der Wandergruppe blieben jedoch trocken.
Dagmar Vorpahl führte sie entlang des Elsterbeckens zur Sachsenbrücke. Dort fanden gerade die Aufbauarbeiten zum Brückenfest statt. Ziel war jedoch nicht die Brücke selbst, sondern der sich in ihrer Nähe befindliche Glücksbaum. An dieser alten Kastanie können Bürgerinnen und Bürger kleine oder größere Zettel mit Wünschen, Anregungen und Gedanken anbringen. Davon wurde schon ordentlich Gebrauch gemacht, wie die WanderInnen bemerkten. Dennoch fand der eine oder die andere noch Platz um eigene Wünsche oder den Bürgerverein betreffende anzubringen. Mehr Mitglieder in den Arbeitsgemeinschaften, hatte sich ein Vorstandsmitglied bei dieser Gelegenheit gleich gewünscht.
Nachdem alle wunschlos glücklich den Glücksbaum hinter sich gelassen hatten, ging es weiter am Wasser entlang, in Richtung Pferderennbahn. Auch hier gab es einen kleinen Zwischenstopp, einerseits um die Blase zu erleichtern, andererseits gab Dagmar Vorpahl einen kurzen Abriss über die Geschichte der Galopprennbahn Scheibenholz und das dazugehörige zweitürmige Gebäude, welches 1907 nach nur sieben Monaten Bauzeit eröffnet wurde. Selbiges Gebäude wurde dann von 2010 bis 2012 für über 2 Millionen Euro grundlegend restauriert und renoviert. Nach kurzem Aufenthalt führte der Weg an der Kindereisenbahn vorbei zum Leipziger Eck. Hier teilt sich das Gewässer in Elsterflubett und Pleiße. Am Wandertag herrschte dort großer Trubel, da Wettbewerbe im Drachenbootrennen auf dem Programm standen.
Der Pleiße folgend wanderte die Gruppe weiter, vorbei am Fockeberg bis zur Schleuse Connewitz, wo erneut Rast gemacht wurde. Danach ging es frischen Schrittes in Richtung Wildpark. Am Floßgraben wurde noch ein Abstecher ins Eisvogelgebiet gemacht, aber von den blau-kastanienbraunen Vögeln ist keiner gesichtet worden. Da hatte die Wandergruppe im Wildpark mehr Glück mit den Tieren. Vorher musste allerdings ein kräftiger Regenschauer überstanden werden. Diesen verbrachte die Gruppe sicher überdacht an der Parkgaststätte hinter dem Hakenteich, in dessen Nähe sich ein hübscher mit Tierskulpturen umrandeter kleiner Brunnen befindet.
Nachdem sich der Regen gelegt hatte, konnte der Park und somit das Ziel der Wanderung erkundet werden. Vor allem Ziegen und Rehe sowie Junghirsche waren sehr besucherfreundlich und kamen bis dicht an den Zaun heran, wo sie von einigen BesucherInnen auch gefüttert wurden. Am Blockhaus waren viele Familien mit noch mehr Kindern zugegen. Aber auf der 46 Hektar großen Wildparkanlage waren für einen Samstag dennoch recht wenige Menschen unterwegs. Ein Fuchs und mehrere Eulen zeigten sich den BesucherInnen und ein Elch ließ sich gerade sein spätes Mittagessen schmecken. Auch ein Reiher machte wie für einen Fototermin kurz Station. Nach der Runde durch den Wildpark und fast 10 Kilometern Fußmarsch hinter sich, machten sich die WanderInnen gegen 15:00 Uhr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück auf den Weg nach Leutzsch.