Rundherum in Leutzsch

Besucherinnen und Besucher schauen sich Bilder über Leinwand und Monitor an.Die Ausstellung "Leutzsch in 360 Grad" wurde im Stadtteilladen Leutzsch präsentiert. / Foto: Enrico Engelhardt

Vernissage von „Leutzsch in 360 Grad“

Not macht erfinderisch und bietet Möglichkeiten für neue Projekte. Eben aus der Not des coronabedingten Lockdowns heraus, entstand die Idee eines virtuellen Leutzscher Stadtteilrundgangs unter Einbezug der Bewohner*innen des Stadtteils. Diese hatten im Vorfeld die Möglichkeit, auf digitalem Weg, ihre Leutzscher Lieblingsorte zu benennen, welche anteilig in die Ausstellung einflossen. Zusammen mit anderen Orten, die zwar typisch für Leutzsch, aber nicht unbedingt auf den ersten Blick sichtbar sind, entstand die interaktive Fotoausstellung „Leutzsch in 360 Grad“.

Organisiert vom BürgerVerein Leutzsch e. V., konzipiert und umgesetzt vom ortsansässigen Leutzscher Fotografen Daniel Herold, feierte die Ausstellung am Samstag, den 05. September 2020, um 10:00 Uhr im Stadtteilladen Leutzsch ihre Vernissage.

In Anwesenheit der beiden Bürgervereinsvorstandsmitglieder Waltraud Jänichen und Enrico Engelhardt wurde die Ausstellung vom Fotografen persönlich eröffnet. Daniel Herold erklärte dabei, wie er über mehrere Monate die Fotomotive ausgewählt und in Form von besonderen Panoramafotografien aufbereitet hatte. Zusätzlich kamen dann noch die Leutzscher Lieblingsorte wie der Auwald oder der Alfred-Kunze-Sportpark hinzu, für deren Aufnahme und Bearbeitung nur noch wenige Wochen, im letzten Fall sogar nur einige Tage blieben.

Was für ihn den besonderen Reiz der Leutzscher Motive ausmachte, fasste der Fotograf so zusammen: „Der Leipziger Stadtteil Leutzsch verändert sich. Gegenwart wird zu Geschichte und das Neue zeigt sich in ersten Zügen. Ein Bild fängt den Moment ein und doch bildet es die Veränderung ab. Diese Ausstellung möchte Leutzsch in vielen Facetten zeigen. Industrie, Alltag, Natur sind festgehalten in 360 Grad zum Umsehen und Entdecken. Abseits der Hauptwege geben sie dem Bekannten neue Blickwinkel. Dazu runden einige historische Bemerkungen zu den Motiven, die Eindrücke ab und geben kurze Informationen zum Stadtteil.“

Nachdem er den Besucher*innen viel Vergnügen auf der virtuellen Reise durch Leutzsch wünschte, konnten diese sich an den drei Stationen auf die Reise durch Leutzsch begeben. Anhand einer Karte, auf der die Aufnahmeorte verzeichnet waren, konnten die Menschen im ebenfalls von Daniel Herold programmierten Menü sofort erkennen, wo in Leutzsch sie sich gerade befinden, wenn sie das Foto anschauen. Für den einen oder die andere mag das vielleicht auch ein Anlass sein, den Stadtteil selber noch einmal neu zu erkunden und sich entlang der Fotostrecke durch Leutzsch zu bewegen.

Bis 18:00 Uhr nutzten 42 Menschen, die Möglichkeit die Ausstellung zu erkunden. Dabei kam es teilweise zu Wartezeiten vor dem Stadtteilladen, weil pro Station nur jeweils zwei, an einer nur ein Mensch Platz finden konnte. Um den Hygieneschutzbestimmungen zu entsprechen, durften nicht mehr als 7 Menschen gleichzeitig im Raum sein, natürlich mit Mund-Nasenschutz ausgestattet.

Zusätzlich zum Anschauen, konnte an einer Station auch mit den Fotos gearbeitet werden, um eigene kleine Kunstwerke zu erschaffen. Diese Station erfreute sich im Laufe des Tages großer Beliebtheit und setzte viel Kreativität frei.

Wie die Bilder entstanden sind, erklärte der Fotograf den interessierten Besucherinnen und Besuchern auch mehrmals an diesem Tag. „Ein 360-Grad-Panoramabild besteht aus mehreren Fotografien. Diese werden durch Überlappung und Verschiebung zusammengesetzt. Ähnlich wie bei einem Puzzle. Das Verfahren wird Stitching genannt“, fasste Daniel Herold zusammen. Weiter führte er mit Hinweis auf die Stationen aus: „Die meisten der hier zu sehenden Bilder wurden aus 5 Reihen mit je 10 Bildern, also insgesamt 50 Fotos, erstellt. Die Reihen sind nötig, damit auch vollständig nach unten und oben geblickt werden kann.“

Fotograf Daniel Herold (rechts im Bild) im Gespräch mit Besuchern. / Foto: Enrico Engelhardt

Wer ein besonders schönes Motiv für sich entdeckt hatte, konnte dem Fotografen dieses mitteilen und er sorgte dafür, dass es auch über den Beamer lief und so noch mehr von seiner Größe und Schönheit entfalten konnte.

Die Ausstellung wird nun für die digitalen Medien aufbereitet und kann demnächst per Handy und Computer über die Internetseite des Leutzscher Bürgervereins www.buergervereinleutzsch.de abgerufen werden.

Mehrere Fotos mit Abbildungen vom Besucherinnen und Besuchern sowie Motiven der "Leutzsch in 360 Grad"-Ausstellung.
Impressionen von „Leutzsch in 360 Grad“ / Foto-Collage: Enrico Engelhardt